Plastikfrei einkaufen- Tipps & Tricks

In letzter Zeit beschäftige ich mit intensiv mit der Frage, wie man den Konsum von Plastikverpackungen und -Produkten so weit wie möglich reduzieren kann und nebenbei mit dem gewöhnlichen Budget auskommt. Anbei findest Du ein paar Tipps und Tricks, die Dir dabei helfen können, Dein Leben plastikfreier zu gestalten!

 

1. Bestandsaufnahme in den Läden der Umgebung

Um plastikfrei einkaufen zu können, muss man zunächst einmal wissen, wo man welche Produkte ohne Plastikverpackung oder unverpackt bekommen kann. Dafür lohnt es sich, einfach mal die Läden und Märkte der Umgebung abzuklappern und zu schauen, welche für Dich relevante Produkte angeboten werden und ob diese ohne Plastik verpackt sind.

Bei Obst und Gemüse variiert es teilweise von Supermarkt zu Supermarkt sehr stark, welche Produkte verpackt sind und welche nicht. Um ein Beispiel zu nennen: Das Suppengemüse bei LIDL ist in einer Plastikschale verpackt, während man in den meisten orientalischen Läden und in einigen Supermärkten wie Kaufland das Suppengemüse unverpackt bekommt. Auch Produkte wie bspw. Milch und Joghurt können in einigen Supermärkten im (Pfand-) Glas erworben werden, was zumindest um einiges besser als Plastik ist.

Kleiner Tipp: Generell lohnt es sich, für Obst und Gemüse orientalische Läden aufzusuchen! Diese bieten nämlich meist eine sehr große Auswahl an unverpacktem Obst und Gemüse an.

Produkte wie Käse oder Fisch können in einigen Supermärkten an Theken erworben werden. Dort kann man sich das Produkt in den eigens mitgebrachten Behälter einfüllen lassen und somit auch viel Verpackung sparen. Ich kaufe nun seit einigen Wochen lediglich Käse von der Theke und es funktioniert wunderbar. Auch der Preisunterschied ist nicht sehr hoch, sodass man sich dies auch als Student/in leisten kann.

Viel Plastik kann man somit bereits vermeiden, ohne teure Produkte aus dem Unverpacktladen zu erwerben!

 

2. Dokumentiere Deine gekauften Lebensmittel

Ein ganz wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigen Lebensstil ist meiner Meinung nach das Dokumentieren des eigenen Konsums. Ich habe vor einigen Wochen eine Excel-Tabelle erstellt und dabei alle Lebensmittel und Haushaltsprodukte, die wir im Haus haben, in Kategorien eingeteilt und aufgeschrieben. Dabei wurden stets der Laden, in dem das Produkt momentan gekauft wurde, sowie die Verpackung (Ist- und Soll-Zustand) und der Preis dokumentiert. Ziel ist es, nach und nach den Soll-Zustand für die Verpackung der Produkte zu erreichen, indem man Schritt für Schritt in alternativen Läden einkauft, auf das Produkt gänzlich verzichtet oder es selbst herstellt. Damit hat man nicht nur einen Überblick über den eigenen Konsum, sondern auch über die Preise der Produkte.

 

3. Vorbereitung ist alles!

Wenn man nachhaltig leben möchte, sind spontane Einkäufe nicht mehr drin. Zumindest bei mir nicht, da ich mich auf die Einkäufe immer vorbereiten muss.

Um den Einkauf nicht notwendiger Produkte einzuschränken, gibt es bei uns einen Essens-Wochenplan. Sind die Gerichte festgelegt, werden die fehlenden Lebensmittel notiert und plangemäß eingekauft. Somit entsteht zuhause auch weniger Müll durch überflüssige Produkte, die weggeschmissen werden. Und auch der Geldbeutel freut sich darüber, nicht mal wieder aufgrund einer kurzweiligen Heißhungerattacke entleert zu werden!

Der Kauf der Produkte geschieht nicht nach Lust und Laune im nächstgelegenen Supermarkt, sondern ist mit intensiver Recherche verunden (siehe 1.). Ich muss mir Gedanken darüber machen, wo was unverpackt oder plastikfrei erwerbbar ist und kaufe dementsprechend in unterschiedlichen Märkten ein. Bei uns sind es im Moment drei Hauptquellen: Ein herkömmlicher Supermarkt, ein orientalischer Laden sowie ein Unverpacktladen. Manchmal bestelle ich außerdem Hygiene- oder Haushaltsprodukte aus dem Internet, wenn es diese dort unverpackt bzw. plastikfrei gibt.

Weiterhin nehme ich zum Einkaufen meine Einkaufsnetze mit, in die Obst, Gemüse und Backwaren gelegt werden können. Die kann man mittlerweile fast überall kostengünstig finden. Eine Baumwolltasche für die Lebensmittel macht den Kauf einer Pastiktüte an der Kasse überflüssig und spart somit wiederum Plastik.

Kleiner Tipp: Zumindest einen Beutel sollte man immer bei sich tragen, da es immer dazu kommen kann, dass etwas spontan besorgt werden muss. So bist Du auf der sicheren Seite!

 

4. Einfach selbst herstellen!

Trotz großer Bemühungen wird es leider immer irgendwelche Produkte geben, die man nicht plastikfrei bekommt. Oftmals bietet es sich an, diese Produkte dann einfach selbst herzustellen. Vor allem Produkte wie Zahnpasta, Waschmittel, Creme, Joghurt, Süßigkeiten und Gemüsebrühe können sehr leicht selbst hergestellt werden. Da gibt es sehr gute Rezepte im Internet, die man dazu ausprobieren kann. Auch Gummibärchen, die ja heutzutage überall in Plastiktüten verpackt sind, kann man selbst herstellen. Ich habe eine mehrtägige Versuchsreihe dazu gestartet und muss aber leider zugeben, dass es bei mir ganz und gar nicht geklappt hat. Seitdem hoffe ich auf ein revolutionäres Rezept, das auch mir gelingt…

Mehr kann ich zum Selbstmachen auch gar nicht aus meiner Erfahrung sagen, da ich mich daran erst noch herantaste. Meine Mutter hat jedoch bereits unzählige Produkte wie Gemüsepaste, Peeling, Ketchup, Marmelade, Mayonnaise usw. selbst gemacht und daher kann ich sagen, dass es sich lohnt! Man muss zwar eingestehen, dass das Selbermachen eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, aber mit dem richtigen Zeitmanagement sollte auch das kein Problem sein. Als Student/in kann man sich beispielsweise zwei Tage während der Semesterferien vornehmen und Vorratsprodukte selbst herstellen.

Kleiner Tipp für Muslime: Auch die Zeit im Fastenmonat Ramadan eignet sich hervorragend, da durch das Fasten mehr Zeit für andere Dinge bleibt.

 

5. Challenge yourself

Kleine Herausforderungen versüßen den plastikfreien Alltag ein wenig und haben eine motivierende Wirkung. Ich versuche, durch das Setzen kleiner Ziele motiviert zu bleiben. Jedes kleinste Erfolgserlebnis ist wie ein Meilenstein zu betrachten, da er im Gesamten konkret bedeutet, dass eine Person weniger zur Verschmutzung der Erde beiträgt. Und das darf man nicht unterschätzen!

Beispiele für Ziele bzw. Herausforderungen:

  • Beim nächsten Einkauf höchstens 3 Produkte in Plastikverpackung kaufen
  • Bis zum nächsten Abholtag des gelben Sacks die Anzahl der Säcke/ des Inhalts um ein Drittel senken
  • Für eine Woche komplett plastikfrei einkaufen
  • Innerhalb eines Monats 5 neue Produkte plastikfrei/ unverpackt kaufen
  • Jeden zweiten Monat einen Bauerhof besuchen und sein Angebot entdecken

 

6. Verzicht

Gibt es Produkte, deren plastikfreie Alternative nicht existent oder bspw. zu teuer ist, muss man oftmals stark sein und darauf verzichten. Ich esse eigentlich sehr gerne Gummibärchen, aber die Alternative im Unverpacktladen ist sehr teuer und auf Dauer nicht tragbar. Daher versuche ich, darauf zu verzichten und neue Rezepte zum Selbermachen zu suchen. Natürlich klappt der Verzicht nicht bei allen Produkten, aber man muss auch nicht den Anspruch haben, „perfekt“ plastikfrei zu leben. Solang ich (im Rahmen meines Budgets) mein Bestmögliches gebe, ist bereits viel erreicht, finde ich. Würden einfach mehr Menschen bewusster einkaufen und nur einige wenige Produkte plastikfrei kaufen, dann wäre bereits ein großer Teil des Plastikproblems viel kleiner als er heute ist.

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